Am Samstag fliegen in Zella-Mehlis wieder die Bälle. Um 15 Uhr startet das erste Heimspiel der Rückrunde für die Tischtennisspieler des TSV Zella-Mehlis. Als überraschender Tabellenführer in die Winterpause gegangen, hatte das Team um Kapitän Marc Wünsche bereits am vorletzten Samstag ihr erstes Spiel der Rückrunde in Hohenstein-Ernstthal zu bestreiten.
Nach langer Anreise durch tiefen Schnee kam man in der „Grünen Hölle“, so wie sich die Halle der Tischtennishochburg in Sachsen nennt, an. Die Stimmung war gut, die Freude groß, dass es weitergeht im neuen Jahr, trotzdem waren die Vorzeichen klar. Die Zella-Mehliser mussten auf ihre Nummer 2 Wong verzichten. Die Gastgeber aus Hohenstein-Ernstthal haben sich im Gegensatz zur Hinrunde nochmal verstärkt, indem sie den Spieler Nick Neumann-Manz, der in der Hinrunde noch in der 1. Mannschaft gemeldet war und ausschließlich in der 3. Bundesliga mitspielte, nun in die 2. Mannschaft an Nr. 1 gemeldet haben. Damit rücken alle Spieler eine Position nach hinten und Hohenstein-Ernst. II avanciert damit, wenn sie jedes Spiel in dieser Aufstellung bestreiten, zum Aufstiegsfavorit. Zumindest werden sie ein gehöriges Wörtchen um den Aufstieg mitsprechen.
Damit waren die Vorzeichen an diesem Tag klar, doch der TSV wollte auch in der Außenseiterrolle zeigen was er leisten kann und mit der Tabellenführung im Rücken mit Selbstvertrauen aufspielen. In den Doppeln stellte man Witkowski/Wünsche an 1, Henich/Urbanski an 2 und Yanev/Kreuz an Doppel 3.
Witkowski/Wünsche hatten gegen Neumann-Manz/Hornbogen alle Chancen, ließen jedoch in den entscheidenden Momenten die Chancen liegen und mussten den Gegnern knapp zum 3:1 Sieg gratulieren. Doppel 2 hingegen setzte eine Überraschung und gewann mit 3:2 gegen das Spitzendoppel der Gastgeber Koschmieder/Baron, die in der Hinrunde noch eines der stärksten Doppel der Liga waren. Yanev/Kreuz sollten an Doppel 3 eigentlich einen Punkt machen, schlugen sie in der Hinrunde bereits 3-mal das Spitzendoppel der Konkurrenten, jedoch kamen sie von Anfang an nicht richtig in Tritt und mussten Zimmermann/Grossu zum 3:0 Sieg gratulieren. Damit ließ man in den Doppeln bereits 2 Chancen auf Punkte etwas unglücklich liegen.
In den Einzeln waren die Rollen klar verteilt, Witkowski zeigte gegen Koschmieder, der die ganze Hinrunde die Nummer 1 der Gastgeber war, von Anfang an wo die Reise hingeht und ließ ihm beim 3:0 Erfolg wenige Chancen. Am Nebentisch sah es nicht viel anders aus, jedoch mit umgekehrten Verhältnissen. Neumann-Manz ließ Yanev, der ins obere Paarkreuz rutschte, ebenfalls kaum Chancen und siegte mit 3:0.
Im mittleren Paarkreuz setzte sich die unglückliche Serie der liegengelassenen Chancen, die bereits in den Doppeln begann, fort. Urbanski verlor gegen das Nachwuchstalent Zimmermann mit 2:3 sehr unglücklich, da er mehrere Chancen liegen ließ, die Partie für sich zu entscheiden.
Im hinteren Paarkreuz zeigten sowohl Wünsche als auch Kreuz eine ihrer besseren Saisonleistungen und schlugen sich gut, allerdings hatten sie beide einen schweren Stand gegen das sehr stark besetzte hintere Paarkreuz der Hohenstein-Ernstthaler. Grossu, der gegen Kreuz spielte, war in der Hinrunde noch im mittleren Paarkreuz mit einer positiven Bilanz aktiv und rutschte nur durch das Hinzukommen von Neumann-Manz ins hintere Paarkreuz. Hornbogen, der Gegner von Wünsche, war ebenfalls mehrfacher sächsischer Landesmeister der Jugend und somit kein Unbekannter. Folgerichtig mussten beide Zella-Mehliser ihren Gegnern jeweils zum 3:0 Sieg gratulieren. Man kann sich aber sicher sein, wenn sie diese Leistung in den nächsten Spielen wiederhohlen, werden auch hier Punkte kommen.
Im oberen Paarkreuz kam es dann zum absoluten Spitzenspiel, Witkowski forderte Neumann-Manz, der auch in der 3. Bundesliga keine schlechte Rolle gespielt hat. Doch Witkowski zeigte warum er am Ende der Hinrunde der beste Spieler der Oberliga Mitte war! In einem heißen Kampf über die vollen 5 Sätze mit vielen tollen Ballwechseln triumphierte am Ende die Zella-Mehliser Nummer 1 mit 11:9 im 5. Satz und stellte damit erneut seine Stärke unter Beweis. Yanev zeigte in seinem 2. Einzel ebenfalls sein ganzes Potenzial. Gegen Koschmieder, der eine sehr starke Hinrunde gespielt hatte, konnte der kleine Bulgare mit seiner trickreichen Spielweise zunächst 1:0 in Führung gehen, verlor nach 2 deutlichen Sätzen für den Gegner dann aber sehr unglücklich den 4. Satz nach hoher Führung und damit auch die gesamte Partie. Sehr schade, denn auch hier war mehr drin für den TSV!
Im mittleren Paarkreuz betrieb Urbanski nach dem nicht optimalen ersten Spiel Wiedergutmachung und schlug Baron mit starker Leistung 3:1. Henich spielte gegen Zimmermann ebenfalls stärker auf und hatte seine Chancen, doch auch hier verlor er mit 1:3.
Somit stand auch das Gesamtergebnis von 9:4 für Hohenstein-Ernstthal fest, dennoch kann man festhalten, dass man gegen stärker aufgestellte Gastgeber und ohne eigene Nummer 2 einige Chancen hatte, noch mehr Punkte zu holen.
Diesen Samstag schon gibt es die Chance gegen Sponeta Erfurt zu punkten. Zwar muss man erneut auf Wong verzichten, wenn man dieses Mal die eigenen Chancen aber nutzt und den Heimvorteil ausspielt, stehen alle Türen offen. Im Auswärtsspiel in Erfurt war es eine äußerst knappe und umkämpfte Partie, die der TSV mit 9:7 für sich entscheiden konnte. Im Rückspiel will man die Serie der seit knapp 3 Jahren ungeschlagenen Heimmannschaft fortsetzen. Deswegen hoffen die Spieler auch wieder auf zahlreiche Zuschauer, denn ohne Wong an Nr. 2 wird man den 7. Mann auf der Tribüne benötigen.
Ebenfalls spielt die 2. Mannschaft zeitgleich 15.00 Uhr vor heimischem Publikum.