Heimweg mit der ersten Niederlage im Gepäck
Letztes Wochenende waren die Tischtennisspieler des TSV Zella-Mehlis vor heimischer Kulisse gegen den TSV Elektronik Gornsdorf in die Saison gestartet. Es hätte kaum besser laufen können und man gewann mit 9:2 und sprang als Aufsteiger direkt an die Tabellenspitze. Dieses Wochenende ging die Reise nach Dresden zum SV Dresden-Mitte 1950.
Die Zella-Mehliser hatten sich vorgenommen, den Schwung vom letzten Wochenende direkt mitzunehmen und auch in Dresden auf Punktejagd zu gehen. Die Vorzeichen waren allerdings schon etwas schwierig, da Kapitän Wünsche immer noch ausfiel und auch Henich die Auswärtsreise nicht mit antrat. So kam es, dass Langer aus der Reserve des TSV an Nummer 6 rutschte und seinen ersten Oberligaeinsatz erhielt.
Aufgrund der ersatzgeschwächten Aufstellung, ging das Team, um den mitgereisten Wünsche, ein taktisches Wagnis bei der Aufstellung ein und stellte den Ersatzmann Langer zusammen mit Wong an Doppel 1, die polnischen Landsleute Witkowski/Urbanski an Doppel 2 und Yanev/Kreuz an Doppel 3.
Und das Risiko wurde belohnt! Langer spielte an der Seite von Wong, der den Ton angab, eine konzentrierte Vorstellung an seiner Leistungsgrenze und konnte mit dem Hongkong-Chinesen zusammen die Gegner Spalek/Nack 3:1 bezwingen. Witkowski/Urbanski mussten also gegen das Spitzendoppel der Gastgeber Mühlbach/Vlacuska antreten, auch hier spielten die Zella-Mehliser nicht schlecht und schnupperten an einem Überraschungssieg. Am Ende mussten sie jedoch nach knapp verloren gegangenen Sätzen mit 9:11; 11:7; 6:11 und 11:13 den beiden Spitzenspielern der Dresdner gratulieren. Zu schade für die Zella-Mehliser! An Doppel 3 starteten dann Yanev/Kreuz gegen Volek/Buscher furios und führten schnell mit 2:0, ehe ein kleiner Knick ins Spiel der Gäste kam und Volek/Buscher auf 1:2 verkürzten. Im 4. Satz allerdings fingen sich Yanev/Kreuz wieder und holten den Sieg mit 13:11 auf die Seite der Zella-Mehliser. Damit lag man auswärts schon mal 2:1 in Front.
Im vorderen Paarkreuz bekam man gleich zwei Spitzenspiele zu sehen, Wong musste gegen Carlos Mühlbach ran, der zu den absoluten Spitzenspielern der Liga zählt. Es wurde auch ein Spitzenspiel mit vielen sehr hochwertigen Ballwechseln. Der Aufschlagspezialist aus Dresden konnte am Ende jedoch mit 3:1 gewinnen und den Punkt auf die Seite der Gastgeber holen. Am Nebentisch spielte Witkowski gegen Vlacuska eine blitzsaubere Partie und gewann mit 3:0.
Im mittleren Paarkreuz spielten nun Urbanski gegen Spalek und Yanev gegen Volek. Urbanski hatte gegen die Nummer 3 der Hausherren wenig Chancen und musste zu einem klaren 3:0 gratulieren. Yanev hingegen ging als Favorit in die Partie, entschied auch den ersten Satz mit 11:7 für sich, danach jedoch bekam die Partie eine Wende und Yanev begann immer mehr mit seinem Spiel zu hadern. Nach weiteren 3 Sätzen mit 8:11; 11:7; 7:11 ging es also in den Entscheidungssatz. Diesen konnte der junge Bulgare mit 11:6 wieder für sich entscheiden und damit den Punkt aufs Konto der Zella-Mehliser buchen.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Zella-Mehliser, wie vorher gewünscht, planmäßig im Rennen. Im hinteren Paarkreuz bekam die Partie nun aber die Wende. Ersatzmann Langer setzte seine starke Leistung aus dem Doppel zwar fort, gewann den ersten und dritten Satz und führte somit 2:1, hatte dadurch die Chance in seinem ersten Einsatz gleich einen Punkt beizusteuern. Leider verlor er den 4. Satz mit 9:11 knapp und musste auch im 5. Satz dem Gegner Nack gratulieren. Kreuz, letzte Woche noch einer der Matchwinner, erwischte diesmal leider nicht seinen besten Tag und unterlag Prof. Dr. Buscher mit 1:3.
Somit stand es zur „Halbzeit“ 5:4 für Dresden.
Im oberen Paarkreuz sahen die Zuschauer nun die Partie der beiden Spitzenspieler Mühlbach und Witkowski. Die beiden booten hier ein absolutes Spitzenspiel mit wahnsinnig vielen attraktiven Ballwechseln! Für den Zella-Mehliser etwas unglücklich, dass er die Sätze Eins und Zwei beide nur hauchdünn verlor (11:13; 9:11) und am Ende mit 0:3 den Kürzeren zog. Wong tat sich am Nebentisch gegen die Nummer 2 Vlacuska ebenfalls sehr schwer, lag nach den ersten beiden Sätzen mit 0:2 zurück, ehe er sich stark in die Partie zurückkämpfte und diese noch mit 3:2 gewinnen konnte.
Im mittleren Paarkreuz kam nun der Knick. Yanev, der schon im ersten Spiel nicht 100 Prozent seines Vermögens abrufen konnte, tat sich auch diesmal schwer und haderte zunehmend mit dem Material der Bälle, dabei verlor er sein Konzept und auch die Partie mit 0:3. Urbanski hatte ähnliche Probleme und kam gegen Volek nicht zum Zug, auch er verlor deutlich mit 0:3. Damit stand es bereits 5:8.
Im unteren Paarkreuz konnte auch Kreuz nichts mehr ausrichten, mit der unangenehmen Spielweise von Nack kam er nicht zurecht und verlor glatt 0:3. Damit war auch der Endstand und eine 5:9 Auswärtsniederlage besiegelt.
Schade eigentlich, da man am Anfang der Partie genau nach Vorstellung gestartet ist und es lange Zeit sehr gut aussah. Nichtsdestotrotz nehmen die Zella-Mehliser das Positive aus den ersten beiden Spieltagen mit und werden in zweieinhalb Wochen beim Doppelspieltag in Biederitz und Altenburg erneut angreifen und auf Punktejagd gehen.